Expositur Neukirchen Patrozinium Mariä Namen (12. September)
Am 12. September begeht die Kirche alljährlich das Fest »Mariä Namen«. Es wurde durch Papst Innozenz XI. im Jahr 1683 als Dank für den Sieg über die Türken eingeführt, welcher unter anderem auf das Gebet zu Maria zurückgeführt wurde.
Gottesdienstzeiten
- Samstag : 19:00 Uhr Hl.Amt (oder Sonntag, 8.30 Uhr; im wöchentlichen Wechsel mit Mitterhausen)
- Mittwoch: 19:00 Uhr Hl. Messe (14-tägig)
Zur Geschichte (Quelle: "Kirchen im Umkreis von Arnstorf" - Walter Pera.)
Im stillen bäuerlichen Hügelland südlich von Arnstorf liegt der kleine Ort Neukirchen, zur Unterscheidung von den beiden anderen Dörfern gleichen Namens bei Pfarrkirchen und bei Unterdietfurt im Landkreis Rottal-Inn mit der Beifügung “Neukirchen bei Arnstorf” genannt.
Einst war es Edelsitz derer “von Niuvenkirchen” 1126 – 1318. Ein Stifterwappen in der Kirche läßt darauf schließen, dass Neukirchen im 15. Jahrhundert Eigentum der Herren von Closen war. Auf alten Votivbildern aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist noch ein stattlicher Schloßbau mit Ecklisenen im Baustil des 16. — 17. Jahrhunderts zu sehen. In seiner “Hist. — topogr. ‑stat. Beschreibung des Bezirksamtes Eggenfelden”, die 1878 in Regensburg erschien, erwähnt Wulzinger noch einige Reste, doch ist unbekannt, wann dieses Schloß verschwand.
Die alte Filiale Neukirchen wurde von Arnstorf aus seelsorglich betreut, bis sie 1874 zur exponierten Kooperatur erhoben wurde.
Die spätgotische Kirche wurde 1440 konsekriert. Das Patrozinium feiert sie am Fest “Mairä Namen”, am 12. September. Das Namensfest der Gottesmutter wurde zunächst 1513 der spanischen Diözese Cuenca östlich von Madrid gestattet. Als die Türken das gesamte Abendland bedrohten, flehte Kaiser Leopold I. in der Wallfahrtskirche Mariahilf zu Passau um Gottes Hilfe und Mariä Schutz. Unter Anrufung des Namens Mariä konnte am 12. September 1683 vor den Toren Wiens der Sieg über die Türken errungen werden und Papst Innozenz XI führte daraufhin dieses Marienfest allgemein ein.
Der viergeschossige Westturm erhielt im vorigen Jahrhundert seinen spitzen Achteckshelm über vier Giebel. In die Friedhofsmauer ist ein Ziegel mit eingepreßter Jahreszahl 17.24. eingesetzt. Das Portat besitzt noch das schöne schmiedeeiserne Beschläg aus drei Schienen mit Lilienenden aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.
Der Chor umfasst zwei Joche und den Schluß in drei Sechseckseiten. Ungewöhnlich ist die Figuration des spätgotischen Rippengewälbes in der Form eines frühgotischen achtteiligen Gewölbes. Die Rippen verlaufen sowohl längs der Diagonalen wie längs der Rippenscheitel, dazu kommt im Scheitelpunkt noch eine Mittelrippe. Der Kopf eines bärtigen Mannes als figürliche Konsole in der Südwestecke wird als “Baumeister” bezeichnet. Scheibenförmige Schlußsteine sind mit Wappenschilden verziert.
Das drei jochige Langhaus besitzt ein Rippenkreuzgewölbe mit Gurtrippen. Ein Spitzbogenportal auf der Südseite gewährt Einlaß.
Zur Zeit ihrer ERbauung wurde das Gotteshaus reich mit Wandmalereier ausgestaltet. Leider sind diese durch eine unsachgemäße Restaurierung im 19. Jahrhundert arg zerstört worden, so dass an den Chorwänden meist nur noch die Umrisse erkennbar sind. Auf der Nordseite sehen wir die Heimsuchung Mariens bei Elisabeth, die Geburt und Anbetung des Kindes und die Darstellung im Tempel. Beim Kreuz Jesu stehen Maria und Johannes, unten knien die Stifter mit den Wappen der Closen und Aurberg. Erhard Kutschenreuter (1873- 1946), der Komponist des “Holledauer Fidel” leitete als Lehrer viele Jahre den Kirchenchor.