21.07.2019_Startseite_Expositur-Neukirchen_Kirche

Expositur Neukirchen Patrozinium Mariä Namen (12. September)

Am 12. September begeht die Kirche alljährlich das Fest »Mariä Namen«. Es wurde durch Papst Innozenz XI. im Jahr 1683 als Dank für den Sieg über die Türken eingeführt, welcher unter anderem auf das Gebet zu Maria zurückgeführt wurde.

Gottesdienstzeiten

  • Sams­tag : 19:00 Uhr Hl.Amt (oder Sonn­tag, 8.30 Uhr; im wöchent­li­chen Wech­sel mit Mitterhausen)
  • Mitt­woch: 19:00 Uhr Hl. Mes­se (14-tägig)

Zur Geschichte (Quelle: "Kirchen im Umkreis von Arnstorf" - Walter Pera.)

Im stil­len bäu­er­li­chen Hügel­land süd­lich von Arnstorf liegt der klei­ne Ort Neu­kir­chen, zur Unter­schei­dung von den bei­den ande­ren Dör­fern glei­chen Namens bei Pfarr­kir­chen und bei Unter­diet­furt im Land­kreis Rot­tal-Inn mit der Bei­fü­gung Neu­kir­chen bei Arnstorf” genannt. 

Einst war es Edel­sitz derer von Niuven­kir­chen” 1126 – 1318. Ein Stif­ter­wap­pen in der Kir­che läßt dar­auf schlie­ßen, dass Neu­kir­chen im 15. Jahr­hun­dert Eigen­tum der Her­ren von Clo­sen war. Auf alten Votiv­bil­dern aus der ers­ten Hälf­te des 18. Jahr­hun­derts ist noch ein statt­li­cher Schloß­bau mit Eck­li­sen­en im Bau­stil des 16. — 17. Jahr­hun­derts zu sehen. In sei­ner Hist. — topo­gr. ‑stat. Beschrei­bung des Bezirks­am­tes Eggen­fel­den”, die 1878 in Regens­burg erschien, erwähnt Wul­z­in­ger noch eini­ge Res­te, doch ist unbe­kannt, wann die­ses Schloß verschwand. 

Die alte Filia­le Neu­kir­chen wur­de von Arnstorf aus seel­sorg­lich betreut, bis sie 1874 zur expo­nier­ten Koope­ra­tur erho­ben wurde. 

Die spät­go­ti­sche Kir­che wur­de 1440 kon­se­kriert. Das Patro­zi­ni­um fei­ert sie am Fest Mai­rä Namen”, am 12. Sep­tem­ber. Das Namens­fest der Got­tes­mut­ter wur­de zunächst 1513 der spa­ni­schen Diö­ze­se Cuen­ca öst­lich von Madrid gestat­tet. Als die Tür­ken das gesam­te Abend­land bedroh­ten, fleh­te Kai­ser Leo­pold I. in der Wall­fahrts­kir­che Maria­hilf zu Pas­sau um Got­tes Hil­fe und Mariä Schutz. Unter Anru­fung des Namens Mariä konn­te am 12. Sep­tem­ber 1683 vor den Toren Wiens der Sieg über die Tür­ken errun­gen wer­den und Papst Inno­zenz XI führ­te dar­auf­hin die­ses Mari­en­fest all­ge­mein ein. 

Der vier­ge­schos­si­ge West­turm erhielt im vori­gen Jahr­hun­dert sei­nen spit­zen Acht­ecks­helm über vier Gie­bel. In die Fried­hofs­mau­er ist ein Zie­gel mit ein­ge­preß­ter Jah­res­zahl 17.24. ein­ge­setzt. Das Por­tat besitzt noch das schö­ne schmie­de­ei­ser­ne Beschläg aus drei Schie­nen mit Lili­en­en­den aus der Mit­te des 15. Jahrhunderts. 

Der Chor umfasst zwei Joche und den Schluß in drei Sechs­eck­sei­ten. Unge­wöhn­lich ist die Figu­ra­ti­on des spät­go­ti­schen Rip­pen­ge­wäl­bes in der Form eines früh­go­ti­schen acht­tei­li­gen Gewöl­bes. Die Rip­pen ver­lau­fen sowohl längs der Dia­go­na­len wie längs der Rip­pen­schei­tel, dazu kommt im Schei­tel­punkt noch eine Mit­tel­rip­pe. Der Kopf eines bär­ti­gen Man­nes als figür­li­che Kon­so­le in der Süd­west­ecke wird als Bau­meis­ter” bezeich­net. Schei­ben­för­mi­ge Schluß­stei­ne sind mit Wap­pen­schil­den verziert. 

Das drei jochi­ge Lang­haus besitzt ein Rip­pen­kreuz­ge­wöl­be mit Gurt­rip­pen. Ein Spitz­bo­gen­por­tal auf der Süd­sei­te gewährt Einlaß. 

Zur Zeit ihrer ERbau­ung wur­de das Got­tes­haus reich mit Wand­ma­lerei­er aus­ge­stal­tet. Lei­der sind die­se durch eine unsach­ge­mä­ße Restau­rie­rung im 19. Jahr­hun­dert arg zer­stört wor­den, so dass an den Chor­wän­den meist nur noch die Umris­se erkenn­bar sind. Auf der Nord­sei­te sehen wir die Heim­su­chung Mari­ens bei Eli­sa­beth, die Geburt und Anbe­tung des Kin­des und die Dar­stel­lung im Tem­pel. Beim Kreuz Jesu ste­hen Maria und Johan­nes, unten knien die Stif­ter mit den Wap­pen der Clo­sen und Aur­berg. Erhard Kut­schen­reu­ter (1873- 1946), der Kom­po­nist des Hol­le­dau­er Fidel” lei­te­te als Leh­rer vie­le Jah­re den Kirchenchor.