Pfarrkirche Maria Himmelfahrt
Das Hochfest Maria Himmelfahrt (15. August) ist bereits seit dem siebten Jahrhundert bekannt, obgleich in der Bibel nur in Andeutungen über eine leibliche Aufnahme Marias in den Himmel berichtet wird. 1950 wurde die Lehre von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel von Papst Pius XII. zum Dogma, also zum verbindlichen Glaubensinhalt, erklärt.
Gottesdienstzeiten
kath. Pfarrkirche Maria Himmelfahrt:
- Sonntag: 10:00 Uhr
- Donnerstag: 19:00 Uhr
- Patrozinium mit Pfarrfest: Hochfest Maria Himmelfahrt, 15. August
Geschichte
Ursprünglich wohl adelige Eigenkirche, später bischöfliche Pfarrei (sicher lange vor der Erstnennung als Pfarrei 1349).
Die alte Säkularpfarrei Mariakirchen ist bereits 1130 und 1349 urkundlich erwähnt, hier war ehedem eine Hofmark und über ein Geschlecht, das sich nach Mariakirchen nennt, gibt es vom 12. ‑14. Jahrhundert schriftliche Aufzeichnungen. Die Chamerauer waren im 14. Jahrhundert Eingentümer von “Sanmarienkirchen”, sie verkauften diesen Besitz 1453 an Alban und Hans von Closen , 1678 erwarb ihn Freiherr von Pfetten und 1848 der Graf von Deym. Der Weningstich L 141 zeigt uns das romantische Wasserschloß als rechteckigen, vierflügeligen Bau des 16. Jahrhunderts.
1741 begann man die große, einschiffige Rokokokirche zu Ehren der Himmelfahrt Mariens zu bauen und bereits ein Jahrzehnt später konnte sie 1751 feierlich konsekriert werden. Von weitem schon grüßt der mächtige Westturm mit seinem 1756 vollendeten reichgestalteten Zwiebelhelm. So imposant wie der mit flachen Lisenen und hoher Attika gegliederte Außenbau ist auch der Innenraum. Vornehm ist die STukkierung mit Quergurten und lang- und querovalen Spiegel für die Deckengemälde, auf denen die Verkündigung, die Geburt Christi, die Himmelfahrt und Krönung Mariens im Rokoko um 1750 dargestellt sind. Der stattliche Hochaltar nimmt die ganze Chorbreite ein; auf der Rückseite hat sich der Meister verewigt: “1765 Joseph Schwartzmair schreiner zur Reysbach und BAlthasar Schwartzmair maller zu Euchendorff”. Sechs glatte Säulen mit hohem Gebälk und seitlichen Durchgängen, über denen die überlebensgroßen Figuren von St. Josef und St. Antonious stehen, tragen den durchbrochenen Aufsatz mit Muschelwerkdekor und in der Mitte die große Gruppe von Anna selbdritt. Die Baldachinnische der Altarmitte hat die fast lebensgroße spätgotische Madonna mit dem Kind (um1450) aufgenommen. Über der Altarmensa steht der hübsche Rokokotabernakal.
Älter sind die beiden Seitenaltäre aus dem Spätbarock um 1730. Flache Pilaster mit vorgestellten Heiligenfiguren tragen die geschweiften, zweigeschossigen Giebel. In den Ölgemälden der Altarblätter sehen wir auf Arnstorf und Gern ein Benefizium zum Hl. Johannes dem Täufer) und den Viehpatron St. Leonhard.
Die Kanzel stammt auch noch aus der alten Barockeinrichtung um 1730, im Polygonkorpus stehen zwischen den Eckvoluten die vier Evangelisten, auf dem Schalldeckel als Bekrönung die Holzfigur von Gottvater. REiche Akanthusschnitzerei tragen die Betstuhlwangen um 1730, das Orgelgehäuse und die muschelwerkverzierten Beichtsstühle wurden um 1750 geschnitzt. In Dreiviertellebensgröße wurden um 1740 – 50 die Holzfiguren der zwölf Apostel und der Hl. Sebastian geschaffen.
An die Freiherren von Closen erinnern die interessnten Grabsteine und die von Putten flankierte Helmzier der Orgelempore hat die Schmerzensmutter mit den sieben Schwertern einen Platz gefunden.
Die Schloßkapelle mit einem Barockaltar und barocker Deckenmalerei um 1700 im ersten Öbergeschoß des Turmes wurde 1937 wieder instandgesetzt und am 22. Juli 1937 benediziert.
Grunddaten
- Dekanat
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Pfarrkirchen
- Pfarrverband
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Arnstorf
- Pfarrverbandsitz
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Arnstorf
- Regierungsbezirk
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Niederbayern
- Landkreis
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Rottal-Inn
- Politische Gemeinden
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Arnstorf, Roßbach